Veranstaltungsbericht

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12.09.2016: Mehrtageswanderung im Zillertal

Nachdem im letzten Jahr aufgrund der heftigen Föhnstürme einige Wanderungen nicht durchgeführt werden konnten, besuchten wir in diesem Jahr das Zillertal zum zweiten Mal.

18 Wanderinnen und Wanderer freuten sich auf dieses herrliche Wandergebiet im Herzen von Österreich. Montagmorgen um 7:30 Uhr trafen wir uns zur Abfahrt ins rund 300 km entfernte Mayrhofen. Dort war auch in diesem Jahr wieder der Stoaner Hof unser Basiscamp.

Mit diesem doch etwas längeren Bericht wollen wir nochmals die 5 Tage im Zillertal Revue passieren lassen. Es waren abwechslungsreiche Tage bei herrlichem Wetter und teilweise sehr guter Sicht. Die 5 Wanderungen führten uns in ganz unterschiedliche Bereiche des weitläufigen Tals an der Ziller.

Nach der Ankunft konnten wir erfreulicherweise gleich unsere Zimmer beziehen und uns dann für die erste Warmlauf-Wanderung auf den Penken, den Hausberg von Mayrhofen, rüsten.

Bei herrlichem Wetter nutzen wir die neugebaute Penkenbahn hinauf zur Bergstation. Auf leichten Wanderwegen ging es hoch zum Gipfel. Dort oben präsentierte sich die beeindruckende Bergwelt des Zillertals und die vielen Seilbahnen und Sessellifte für die Wintersportler.

Der Rückweg führte uns vorbei an einem Klettersteig hinunter zur Bergstation der Penkenbahn, wo wir noch rechtzeitig zur letzten Talfahrt ankamen.
Das tägliche Abendessen wurde im benachbarten Stoaner Bienenhäusle direkt neben der Ahornbahn serviert.

Zweiter Tag

Heute stand die Königstour mit der Überquerung der Friesenbergscharte auf knapp 3000 Meter an. Dank der ZillerCard konnten wir den Bus ohne großen Aufwand nach Hintertux nutzen. Mit der Sommerbergbahn überwanden wir die ersten 500 hm, mit der Bahn zum Tuxer Ferner-Haus erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Wanderung auf ca. 2500 hm.

Zuerst ging‘s leicht hinunter zum Spannagelhaus, dort fanden wir dann den Wegweiser hinauf zur Scharte. Anfangs verlief der Weg noch auf normalen Bergpfaden, später war er durch Markierungen auf Felsblöcken zu erkennen. Immer wieder machten wir einen Halt, um uns an der Bergwelt rund um den Hintertuxer Gletscher zu erfreuen. Rechts sah man den Gletscher, der schon merklich an Größe verloren hat. Teile davon waren mit Folie abgedeckt. Links von uns ragte der Hohe Riffler in den strahlend blauen Himmel. Hinter uns erkannten wir das Tuxer Haus, welches wir im letzten Jahr besuchten. Der Weg hinauf zum Übergang glich aufgrund seiner Vielfalt an Gesteinsformen und-farben einem geologischen Museum.

Kurz vor dem Grat ging‘s nochmals steil aufwärts. Es war sehr eng und Platz war dort oben Mangelware. Ein Blick auf die andere Seite offenbarte uns eine steil abfallende Wand. Der Pfad hinunter schmiegte sich eng an den Felsen und war mit Seilen gesichert. Hier war gegenseitige Unterstützung gefragt. Dort unten konnte man 400 Meter tiefer das Friesenberghaus und den kleinen See gut erkennen. Bis zur Mittagsrast am See unten waren aber noch viele Schleifen über mehr oder weniger große Felsbrocken zu bewältigen. Nach einer Stunde erreichten wir den See und warteten dort auf unsere zweite, etwas langsamere Gruppe. Groß war die Freude als wir die 5 hoch über uns entdeckten.

Bis zum Ziel, dem Schlegeissee, waren noch weitere 700 Höhenmeter zurückzulegen. Der Abstieg hinunter führte über mit Felsplatten belegte Wege, die stark an antike römische Passstraßen erinnerten. Es ging in Schleifen, über ein Hochmoor und zum Schluss durch ein Latschenkieferfeld. Schnell wurde noch ein Cappuccino oder Radler in der Hütte an der Staumauer eingenommen, da der alle Stunde verkehrende Bus hinunter nach Mayrhofen schon auf uns wartete. Die Mautstraße nach Mayrhofen entpuppte sich als richtiges Erlebnis, da sie uns durch viele Tunnel, die teilweise einspurig waren sowie über viele Serpentinen zu unserem Ausgangsort zurückführte. An diesem Abend hatten wir uns das Abendessen redlich verdient.

Dritter Tag

Am dritten Tag wollten wir die Bergwelt rund um Gerlos kennenlernen. Auch hier konnten wir den Bus nutzen und erreichten nach knapp einer Stunde unseren Startpunkt an der Isskogelbahn. Mit der ZillerCard konnte wir auch diese Bahn nutzen, die uns auf 1800 Höhenmeter hinaufbeförderte.

Erstes Ziel war der Isskogel, ein grasbedeckter Berg mit 2268 hm. Der Weg dort hinauf führte teils über Wirtschaftswege, aber auch über schmale Bergpfade vorbei an zwei Seen. Am Latschensee wurden wir von zwei Frauen mit ihrer Harfenmusik überrascht. Heute war es deutlich wärmer als gestern, sodass alle recht verschwitzt am Gipfelkreuz ankamen.

Hier oben hatten wir einen phantastischen Rundblick über die Zillertaler Alpen bis hin zum Groß-Venediger. Hinter dem Speichersee Durlaßboden ragte die eisbedeckte Wildgerlosspitze hoch hinauf.

Der Rückweg entlang der Wilden Kriml war sehr abwechslungsreich. Zuerst ging es über einen Wirtschaftsweg hinunter zur Alpe Wilde Kriml. Dort zweigte der Pfad in steilen Schleifen hinunter ins Hochtal der Kriml, die von einem schönen Wasserfall gespeist wurde. Anfangs schlängelte sich der Bach noch durch ein Hochmoor, um sich dann später durch eine enges, von vielen teilweise haushohen Felsblöcken eingeengtes Bachbett zu zwängen. Der Weg verlief dann in einem ständigen Auf und Ab entlang des Baches teilweise auch durch Wälder.

Auf einer Wiese nahe der Arzlahner Alm legten wir dann unsere Mittagspause ein, um danach den Weg zur Krummbachrast, einer urigen Hütte ungefähr 1 Stunde von Gerlos entfernt, abzusteigen.

Pünktlich zur letzten Busfahrt nach Mayrhofen erreichten wir Gerlos. Alle waren sich einig: Das war eine schöne, von vielen abwechselnden Sichtweisen geprägte Wanderung.

An diesem Abend erwartete uns im Hotel ein Grillabend mit allerlei leckeren Angeboten.

Vierter Tag

Die Karspitze war unser Ziel, ein Gipfel mit 2257 Metern im Bereich von Zell an der Ziller. Wieder benutzen wir den Bus nach Zell zur Rosenalmbahn, die uns in zwei Etappen hinauf zur Rosenalm brachte.

Es ist schon erstaunlich, wie weit hinauf hier recht gut ausgebaute Fahrwege reichen, die teilweise sogar geteert waren. Von der Rosenalm ging es im Uhrzeigersinn über eine dieser Fahrstraßen hinauf bis fast zum Gipfel. Des Öfteren mussten wir Autos und Fahrrädern ausweichen. Nach ein paar Querungen von Skipisten erwartete uns noch ein kurzer, teilweise steiler Anstieg hinauf zum Gipfel.

Hier oben wehte ein kräftiger und kühler Wind. Zum ersten Mal packten wir die mitgebrachten winddichten Jacken aus. An diesem Tag war die Sicht nicht mehr so gut wie an den Vortagen, trotzdem genossen wir auch heute den Panoramablick vom Inntal über Hochfügen, die Tuxer Bergwelt weiter bis zum Ziller Hauptkamm. Heute wollten wir endlich mal Apfelstrudel oder Kaiserschmarren genießen. Ziel war die rustikal ausgestattete Kreuzwiesenalm, die über eine sehenswerte Keramikabteilung verfügte.

Nachdem alle ihre wohlschmeckenden Speisen genossen hatten, ging es Großteils über Fahrwege zurück zur Rosenalm und von dort mit der Bahn hinunter zur Talstation. Dort gibt es eine schöne Sommerrodelbahn (Coaster). Leider blieb uns wegen des Busfahrplanes keine Zeit, diese mal auszuprobieren. In Zell sollten wir vom Bus auf die Zillerbahn, einer Schmalspurbahn, umsteigen. Leider fuhr uns diese vor der Nase weg und zwang uns zu einer 30-minütigen Pause.

Nach dem Abendessen im Bienenhäusl trafen wir uns noch in der Hotelstube zu einem Glas Wein und konnten anhand der vielen Bilder, die wir in diesen Tagen gemacht haben, auf eine gelungene und erlebnisreiche Wanderwoche zurückblicken.

Fünfter Tag

Am letzten Tag war schlechteres Wetter angesagt. Früh morgens zeigten sich schon viele Wolken. Nach dem Frühstück wurde das Gepäck in den Autos verstaut. Wir nutzen noch die vor der Haustüre des Hotels liegende Ahornhornbahn zu einem kleinen Ausflug hinauf auf knapp 2000 Meter. Dort oben war es auch in diesem Jahr fast so windig wie im vergangenen Jahr. Nochmals ein Blick hinunter auf Mayrhofen, hinauf zur Ahornspitze und dem Großen Löffler und dann wieder hinunter zum Stillupsee. Eine traumhafte Kulisse. Bei der Filz-Alm begeisterte uns noch ein prächtiger Hahn mit seinem bunten Federkleid.

Nun war es Zeit für die Heimreise. Wir hatten Glück: kein Regen, kein Stau bis nach Hause.

Auch nach diesem zweiten Aufenthalt im Zillertal gäbe es immer noch viele Ziele, die wir noch nicht besuchen konnten. Auch wenn wir im kommenden Jahr ein anderes Wandergebiet ansteuern werden, bleibt das Zillertal als gastfreundliche, erlebnisreiche und eindrucksvolle Urlaubsregion in Erinnerung.