Wanderwoche in der Pfalz
Nachdem in den zurückliegenden Jahren unsere Wanderwochen ausschließlich in der Alpenregion stattfanden, haben die Senioren von Post und Telekom in diesem Jahr den Pfälzer Wald als Wandergebiet ausgesucht. Mit ca. 180.000 Hektar Fläche ist der Pfälzerwald mit Abstand das größte Waldgebiet in Deutschland. Ausgangspunkt unserer Wanderungen war Neustadt an der Weinstraße.
Leider war das Wetter in der Zeit vom 23. bis 27.9. nicht wirklich gut. Trotzdem haben wir es geschafft, an allen Tagen schöne und ausgedehnte Wanderungen rund um Neustadt zu erleben. Trotz aller schlechter Regenprognosen blieben wir weitgehend vom Regen verschont.
Am ersten Tag trafen sich die 16 Wanderinnen und Wanderer pünktlich um 12 Uhr auf dem Wanderparkplatz beim Kurpark in Annweiler. Ziel der ersten Wanderungen waren die markanten Felsen und Burgen. Hoch über Annweiler ragt die Burg Trifels heraus, hier wurde im 12. Jahrhundert anscheinend Richard Löwenherz als Gefangener festgehalten. Nach gut 3 Stunden kehrten wir nach 9 km am Ausgangspunkt zurück. Da unser Hotel ein Garni war, mussten wir uns selbst um unsere Verpflegung kümmern. Nach einigem Telefonieren bekamen wir Platz in einer Pizzeria in Neustadt. Es war gut und preislich ok, in Erinnerung werden uns allen die mit über 40 cm Durchmesser übergroßen, aber schmackhaften Pizzen bleiben.
Hier die Wanderrunde in komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/1878311624
Am zweiten Tag wollten wir den höchsten Berg in der Umgebung, den Kalmit mit 673 Höhe besuchen. Die Wanderwege führten uns anfangs durch einen Mischwald, in welchem die Esskastanie recht präsent war. Unendlich viele Kastanien auf dem Boden lagen bereit zum Auslesen. Je höher wir kamen, umso mehr wechselte der Bewuchs zu großen Kieferbeständen.
Im Pfälzer Wald gibt es recht viele bewirtschaftete Wanderhütten. Leider hatten die in der Regel nur mittwochs (Rentnertag), Samstag und Sonntag auf.
Kaum waren wir am Gipfel angekommen, prasselte der erwartete Regenschauer herunter. Da waren wir froh, dass uns das Vordach der Hütte Schutz bot. Mit der Zeit zehrte aber die kalte Luft und wir entschlossen uns, trotz Regen weiterzulaufen Richtung Hoher Loog (649 Hm). Erfreulicherweise lies der Regen schnell nach und wir erreichten nach ca. 1,5 Stunden den zweiten Gipfel. Dort oben gibt es eine große Wandergaststätte und Spielplätze mit einem schönen Blick in die Rheinebene hinunter. Das dritte Ziel an diesem Tag war das Hambacher Schloss. Die Besichtigung mussten wir aus Zeitgründen auf Freitag verschieben. Diesmal war wir abends zu Gast in der Dorfchronik in Maikammer, einer mit verschiedenen Auszeichnungen prämierten Restaurant. Die angebotenen Speisen war auch sehr lecker, aber in einer höheren Preiskategorie angesiedelt.
Nach 5 Stunden und ca. 17 km mit 650 Hm kamen wir an unserer Unterkunft wohlbehalten an. Wandertour in komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/1878311624
Der dritte Tag führte uns nach Deidesheim. Start war ein Wanderparkplatz bei Gimmeldingen. Dort startet die als Eselsweg bezeichnete Pfad, auf welchem im 18. Jahrhundert Esel Waren vom Benjental nach Deidesheim transportieren. Auf dem ersten Abschnitt folgten wir dem Musbach in Richtung Benjental. Auch hier waren die Wege übersäht mit heruntergefallenen Esskastanien. Wir haben auch festgestellt, dass es im Pfälzer Wald sehr vielen Wildschweine geben muss, da viele Bereiche regelrecht umgepflügt waren. Begegnet sind uns aber keine. An der Gaststätte im Benjental ging es kurz steile einige Treppen hoch, danach schlängelte sich der Wanderpfad in. moderaten Steigungen und vielen Kurven hinauf zum Stabenberg. Kurz vor Deidesheim wurden wir vom Wirt der Waldschenke im Mühltal zur Einkehr überredet. Super organisierte und schmackhafte Speisen zu vernünftigen Preisen gab es hier.
Nach einer knappen Stunde präsentierte uns Volker Gruber, ein ehemaliger Telekom-Kollege aus Neustadt die Altstadt von Deidesheim. Natürlich durfte auch der Deidesheimer Hof nicht fehlen. Hier hatte Helmut Kohl seine Staatsgäste zum Saumagen eingeladen. Der Rückweg führte auf dem Panoramaweg von Deidesheim zum Startpunkt nach Gimmeldingen. In Königsbach konnten wir uns einen Einkehrschwung in die dortige Winzergaststätte nicht verkneifen. Hier gibt es viel Platz und einen herrlichen Blick bis nach Mannheim und den Odenwald.
Wanderdaten: 17 km, 5 Stunden, 450 hm
Tour in komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/1878311624
Der Donnerstag sollte laut Wetterbericht der schlechteste Tag werden. Lediglich 2 Stunden sollten regenfrei bleiben. Und die haben wir genutzt. Ziel des heutigen Tages sollte der Weinbiet werden. Dort oben steht ein weithin sichtbarer Sendemast und ein Aussichtsturm, der an diesem Tag leider geschlossen war. Irgendwie nieselte es immer wieder, dank des dichten Blätterdaches spürten wir aber nichts davon. Erst oben auf dem Gipfel mussten wir Schutz unter dem aufgebauten Zelt beim Weinbiethaus suchen.
Wir hatten uns diese Tour ausgesucht, weil man diese beim schlechten Wetter hätten abkürzen können. Erfreulicherweise war die nicht erforderlich und so konnten wir bei den vielen Aussichtspunkten wie dem Beilstein und dem Wolfsberg wunderschöne Blicke auf Neustadt und seine Umgebung sowie den Pfälzer Wald, der bis zum Horizont reichte, genießen.
Am Abend waren wir zu einer Weinprobe und Essen im Probsthof in Neustadt-Haardt eingeladen. Herzlichen Dank auch hier an Volker für seine Unterstützung.
Wanderdaten: 4 Stunden, 11 km, 400 Hm
Tour in komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/1878311624
Am Freitag, den letzten Tag unserer Wanderwoche besuchten wir noch das Hambacher Schloss. Von unserem Hotel aus nutzten wir einen schmalen Pfad hinauf zu der Stelle, wo sich 1832 über 30000 Menschen trafen, um für Meinungsfreiheit, Wegfall der Grenzen in Deutschlang und ein gemeinsames Europa zu werben. Auch die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau war ein wichtiges Thema. Anhand vieler Bilder, Texten, Audiodateien und Ausstellungsstücken wurden die Besucher in diese Zeit geführt. Her wurde wieder einmal sehr deutlich, wie wichtig das Eintreten für Demokratie und Meinungsfreiheit auch in der heutigen Zeit ist.
Die Sicht vom Schloss Richtung Odenwald war an diesem Tag recht gut, leider blies dort oben ein heftiger und kalter Wind. Gegen Mittag traten wir die Heimreise an.
Es waren schöne Tage mit sehr schönen Wanderwegen, markanten und eindrucksvollen Felsformationen und weithin sichtbaren Rebfeldern. In unserem Hotel Helbig in Diedesfeld fühlten wir uns sehr gut aufgehoben.
Es gibt aber einen markanten Unterschied zu unseren Wanderungen in den Alpen: Man wandert weitgehend im Wald und sieht deshalb wenig von der Umgebung. Erst auf den Gipfeln oder den Aussichtspunkt bekommt man dann aber einen sehr schönen Blick rundum.