Bauernkrieg 1525 in Oberschwaben – Aufstand für Freiheit und Menschenrechte
Am 28.08.25 tauchten die Mitglieder des Seniorenbeirats Telekom Ravensburg in die Geschichte des Bauernkrieges vor 500 Jahren beim Besuch/Ausstellung im Bauernhausmuseum Wolfegg ein.
1525, vor fünf Jahrhunderten, haben sich Bauern im Südwesten gegen die Obrigkeit erhoben. Oberschwaben spielte dabei eine zentrale Rolle. Die Bauern fordern damals ein Ende der Leibeigenschaft und Unterdrückung und der ständig wachsenden Steuern und Abgaben an weltliche und geistliche Herren. Am Anfang ist es ein friedlicher Aufstand an vielen Orten, dem sich auch Handwerker, der “gemeine” Mann, Bergwerksleute, städtische Bürger anschließen. Es ist die erste Massenbewegung der deutschen Geschichte, die größte Erhebung in Europa vor der Französischen Revolution. Die Bauern legitimieren ihren Aufstand aus den Ideen der Reformation, angefeuert auch durch Luthers Schrift von 1520, „Von der Freiheit eines Christenmenschen“
Die meisten Menschen auf dem Land leben um das Jahr 1500 als Untertanen. Viele sind Leibeigene, das heißt, sie gehören faktisch einem weltlichen oder geistlichen Herrn. Sie müssen Frondienste leisten, also unbezahlte Arbeiten, sie dürfen nur Leibeigene heiraten, die im Gebiet ihres Leibherrn leben. Beim Tod eines Leibeigenen fordern die Herren von den Waisen oder der Witwe große Teile des Vermögens und Vieh.
Es kommt zu keiner Einigung zwischen den Bauern und dem Schwäbischen Bund, einem Zusammenschluss von Klerus, Fürsten, Adeligen und Reichsstädten. Angeführt wird der Bund von Georg Truchsess von Waldburg aus dem Hause Waldburg genannt der Bauernjörg. Seine Truppen überfallen Dörfer, die Bauern ihrerseits besetzen Burgen, plündern Klöster, um sich zu versorgen mit Getreide, Vieh, Wein.
Der Bauernjörg schlägt weitere Aufstände beispielsweise in Bad Wurzach grausam nieder, in der Region werden tausende Menschen auf der Seite der Bauern getötet.
An Ostern 1525 wird der Weingartener Vertrag geschlossen. Die Forderungen der Bauern werden praktisch nicht erfüllt, aber sie kommen straffrei davon.
Die Führung war sehr beeindruckend! Es empfiehlt sich die Ausstellung, die noch bis 11.11.2025 geöffnet ist, zu besuchen.
Der Seniorenbeirat setzte sich anschließend zum gemeinsamen Mittagessen in der Museumgasstätte Fischerhaus zusammen und diskutierte lebhaft über das Gehörte.
Bei einer gemütlichen Kaffeerunde klang der Tag aus.









