Veranstaltungsbericht

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15.09.2014: Mehrtageswanderung im Montafon

Wanderbericht von der Mehrtageswanderung  der Senioren ins Montafon
Nach der erfolgreichen Premiere mit unserer letztjährigen Mehrtageswanderung haben wir uns in diesem Jahr das Montafon als Wanderziel ausgesucht.
Unser Basiscamp war im Gasthof „Backstuba“ in Partenen, von dort starteten  unsere Ausflüge an den 3 Tagen.
14 Wandersleute, darunter 8 Frauen und 6 Männer, trafen sich gut gelaunt früh am Morgen auf dem Oberschwabenhallenplatz in Ravensburg. Schnell wurden die Mitfahrgelegenheiten  abgestimmt, dann ging es los Richtung Österreich. Es war wenig Verkehr, deswegen erreichten wir unser Ziel schneller als gedacht. Schnell noch eingecheckt im Hotel, die Wanderschuhe angezogen und den Rucksack auf den Rücken gepackt, schon ging‘ s los zur nahegelegenen Tafamunt-Bergbahn.

Nach dem Kauf der Gruppentickets brachte uns die neue Bahn von 1050 Metern auf ca. 1700 Meter.
Ab da mussten wir uns an diesem herrlichen Tag – es schien doch tatsächlich die Sonne – auf unsere eigene Kraft verlassen. Der teilweise recht steile Pfad brachte  uns  hinauf auf 2030 m und den Kreislauf doch recht kräftig in Wallung. 300 Meter höher, auf einer schönen Lichtung, neben einer verfallenden Holzhütte legten wir dann die erste Verschnaufpause ein  und genossen den Blick auf das  für Mittwoch geplante Wandergebiet im Bereich Silvretta Nova.
Der Pfad führte uns dann weiter zu einem recht baufälligen Gebäude auf 2200 m, welches früher als Gasthaus gedient haben muss. Es war Mittag und damit Brotzeit angesagt. Hier könnten wir schon gut unser heutiges Tagesziel, die Versalspitze sehen.
Frisch gestärkt packten wir nun den Anstieg auf den 2462 m hohen Berggipfel hoch über Partenen an. Von hier aus hatten wir einen herrlichen Blick auf die Vorarlberger und Tiroler Bergwelt.  Gut konnte man die Serpentinen hoch zum Vermuntstausee und den Kops-Stausee erkennen.
Nächstes Ziel war nun die Verbella-Alpe. Erfreulicherweise hatte diese entgegen den Aussagen des Seilbahnpersonals doch geöffnet und damit konnten wir unseren Durst entsprechend stillen. Nach dem gemütlichen Aufenthalt ging es nun auf den Rückweg zur Tafamunt –Seilbahn.
Dieser Abschnitt hat uns alle überwältigt in Anbetracht der Pflanzen- und Farbenvielfalt in diesem Hochmoor. Die Farben der Gräser und Sträucher erinnerte viele von uns an die Bilder vom Indian Summer, nur halt in Vorarlberg. Eine kleine Pause am Wiegensee, direkt unterhalb der Versalspitze bot uns die Möglichkeit, diese Eindrücke aufzunehmen, bevor es auf den letzten Abschnitt Richtung Mittelstation der Tafamunt-Bahn ging. Der Weg zog sich ganz schön in die Länge, sodass wir gerade noch die letzte Abfahrt erwischt hatten.
Nun freuten wir uns alle auf die Duschen , aber auch auf unser gemeinsames Abendessen in der Backstuba. Die Portionen waren gut und reichlich, das Personal freundlich und zuvorkommend.


2. Tag
Für den zweiten Tag war das Hohe Rad, hoch über dem Silvretta-Stausee unser Ziel.  Das diese Tour doch recht anspruchsvoll war, nutzen die Hälfte der Gruppe das Alternativangebot zu Wiesbadner Hütte und zurück.
 Der Weg über den kleinen Damm war noch gemeinsam, danach trennten sich die Wege. Die Gruppe mit Ziel Hohes Rad bog nun nach dem Damm links ab auf einen Pfad, der uns in vielen Windungen hinauf Richtung Radschulter brachte. Die letzten 200 Höhenmeter hatten es jedoch in sich: Ein großes Meer an Felsbrocken  lag noch vor uns. Teileweise war der Weg durch Markierungen noch erkennbar, an vielen Stellen war die eigene Kreativität gefordert. Hier war Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kondition gefragt. Nur noch ein flaches Feld voller Felsbrocken, dann erreichten wir die Radschulter, die Basis für den Aufstieg zum Hohen Rad.
Der Gipfel war jedoch in Wolken gehüllt, der Weg hinauf nicht markiert uns sehr steil. Deswegen und in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit verzichteten wir auf den Gipfel und steuerten den Radsattel an. Zuerst ein kleiner Abstieg dann nochmals 500 Meter Felsbrocken in allen Formen und Größen, nach eine halben Stunde war der Weg geschafft. An der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg eröffnete sich uns der Blick auf die Gletscherwelt des Ochsentals hoch über der Wiesbadner Hütte mit dem Piz Buin und der Silvrettaspitze im Hintergrund.
Die Wiesbadener Hütte ließen wir links liegen und nutzten den Weg in halber Höhe über dem Ochsentaler Bach. Während unten im Tal recht viel Betrieb zu erkennen war, genossen wir hier ober die Ruhe und die Natur mit all den kleinen Wiesen und Bächen.
Bislang hatten wir Glück mit dem Wetter. Kurz vor dem ersten Blick auf den Stausee gerieten wir in einen kräftigen Regenschauer, der teilweise kleine Graupel mit sich brachte. Schnell wurden die Regen-Klamotten angezogen. In dem schmalen Pfaden sammelte sich schnell das Regenwasser und die Wasserdichtigkeit unserer Wanderschuhe und – kleidung wurde auf eine harte Probe gestellt.
Gegen 5 fünf Uhr erreichte die Gruppe das Ziel auf der Bieler Höhe. Alle waren mehr oder wenig durchnässt und herzlich begrüsst von der zweiten Gruppe, die früher von der Wiesbadner Hütte zurückkehrten und deswegen dem Regen entgangen sind. Mit dem letzten Bus erreichten wir dann unser Camp in Partenen.
Tourdaten:

3. Tag
Das Ziel der Wanderung am dritten Tag war der Gipfel des Madrisella entlang des Matschuner Rundwegs. Mit dem Auto ging‘s diesmal bereits um halb neun nach Gaschurn um mit der Versettlabahn hinauf zu Nova Stoba zu fahren. Viele von uns kennen das Gebiet nur vom Winter und waren gespannt, wie die Landschaft sich uns im Sommer präsentiert. Diesmal gab es keine Zellteilung, alle 14 wollten die geplante Tour erleben. An der Bergstation angekommen, lud Maresi zu Aufwärm- und Lockerungsübungen ein, die von fast allen gerne angenommen wurden.
Vorbei an der Burg schlängelte sich der schmale Weg hinauf zum ersten Zwischenziel,  der Versettla auf 2368 m. Die Witterung an diesen Tag hat dann wohl viele  Wanderfreunde hoch in dieses Gebiet gelockt, ganz im Gegensatz zum Vortag.
Höchster Punkt des dritten Tages war die Madrisella mit 2466 Metern.  Kleine und mittlere Auf und Ab‘s führten uns hin zum letzten kurzen, aber knackigen Anstieg. Pünktlich um 12 Uhr erreichten wir den heutigen Höhepunkt und genossen mit vollen Zügen den herrlichen Rundblick, der zu längerem Verweilen einlud.
Der Rückweg führte uns dann entlang des Matschuner Rundwegs Richtung Matschuner Joch. Von dort aus konnte man bereits unser Tagesziel, die Nova Stoba erkennen. Vor uns lag das Novatal. Der Wanderpfad durchs Novatal, entlang eines Bergbaches und dem Nova-See, hinunter zur Alpe Nova war angenehm zu gehen. Es kommt eigentlich sehr selten vor, dass am Ende einer Wanderung noch ein anspruchsvoller Anstieg von ca. 300 Höhenmetern droht, aber diesmal mussten wir ja wieder hinauf zu Bergstation.
Also nochmals Durchatmen und die letzten Kräfte  herauskitzeln. Oben angekommen, genossen wir den Ausblick von der Bergterrasse auf das Skigebiet, aber auch auf Kaffee und Kuchen.
Die Versettlabahn brachte uns dann wieder hinunter nach Gaschurn. Die Abfahrt nutzen wir alle zu einem letzten Blick Richtung Hochjoch und der Versalspitze, dem Ziel des ersten Tages.
Tourdaten:

Auf Anregung von Dieter beschlossen wir unsere erlebnisreichen 3 Tage mit einem gemeinsamen Abendessen im Gasthof Adler in Amtzell-Büchel. Der Besuch ist übrigens sehr empfehlenswert.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich bei Joachim Neumann für die hervorragende Vorbereitung dieser sehr gelungenen Mehrtageswanderung bedanken. Alle Teilnehmer freuen sich sich schon auf die nächste Wanderung, vor allem auf die kommende Mehrtageswanderung im Jahr 2015.