Veranstaltungsbericht

Zur Berichtsübersicht…

14.09.2015: Mayrhofen im Zillertal

Stürmisches Zillertal – wir kommen wieder

Die diesjährige Mehrtageswanderung führte uns ins Zillertal. Am Montag, den 14.09. brachen die 19 Wanderinnen und Wanderer bei strömendem Regen auf nach Mayrhofen. Der Arlbergtunnel ist dieses Jahr wegen Bauarbeiten gesperrt. Deshalb ging es über den Fernpass.

Gegen 13 Uhr waren alle am Gasthaus Stoanerhof, unserem diesjährigen Basislager, eingetroffen. Leider vereitelte das Wetter die erste kleine Wanderung auf den Penken, dem Hausberg von Mayrhofen. Das trübte aber die gute Stimmung nicht. So erkundeten wir die Einkaufsmeile unseres Gastortes. Viele Schnäppchen ergänzten die ein oder andere Wanderausrüstung.

Am Dienstag lockte die Ahornbahn, deren Talstation in direkter Nachbarschaft zu unserem Hotel lag. Ausgestattet mit der ZillerActiv Card legten wir die ersten Höhenmeter mit der 160 Personen fassenden Gondel zurück. Oben ausgestiegen, erwartete uns ein stürmischer und recht kalter Wind, der uns den ganzen Tag begleiten sollte. Hier zeigte sich, wie wertvoll winddichte Wanderkleidung sein konnte.

Die geplante Route führte uns zuerst zum grandiosen Panoramablick hoch über Mayrhofen, der uns einen herrlichen Blick über das vordere Zillertal mit all seinen Gipfeln gewährte. Weiter ging es durch den „Naturpark Zillertaler Alpen“ auf einem schönen Weg zur Edelhütte auf ca. 2250 m. Dort oben suchten wir vergebens windstille Ecken, dadurch war der Aufenthalt nur von kurzer Dauer. Eine Gruppe von 6 Kolleginnen und Kollegen wurde von der Ahornspitze, die sich hinter der Edelhütte auftürmte, angezogen. Weitere 700 Höhenmeter lagen vor ihnen, begleitet von heftigen Windböen. Auf einem Sattel unterhalb des Gipfels trennte sich diese Gruppe, 2 machten sich an den nicht unkritischen Aufstieg, die anderen kehrten um.

Die restliche Gruppe machte sich nun auf den Rückweg Richtung Ahornbahn. Zwischenzeitlich war es schon Mittag und wir waren über den starken Gegenverkehr auf den schmalen Wegen sehr erstaunt. Wieder an der Bergstation angekommen, wartete nach der Filzenkogel auf uns. Der Weg hinauf ist an sich nicht schwierig, aber der heftige Wind machte uns ein wenig zu schaffen. Oben auf dem Gipfel hatten wir einen wunderschönen Blick in die Bergwelt des Zillertals. Hier oben war es aber auch recht ungemütlich, denn der Wind pfiff und drehte um uns herum. Der Abstieg war schnell erledigt. Zum Abschluss unserer Tour genossen wir alle wärmende Getränke in der Ahorn-Stube unweit der Bergstation.
Trotzdem blieb an diesem Tag noch Zeit für einen weiteren Bummel durch Mayrhofen, bevor wir im Stoanerhof unser Abendessen genießen konnten.

Die Wettervorhersage für Mittwoch versprach einen schönen Tag. Alle freuten sich schon auf unsere Königsetappe von Hintertux über die Friesenscharte hinunter zum Schlegeissee. Ein sehr starker Föhneinbruch mit Windgeschwindigkeiten bis zu 60 km/h und tiefhängenden Wolken über dem Gletscher und der Scharte zwang uns aus Sicherheitsgründen zu einer kurzfristigen Umplanung.

Hinauf mit der Sommerbergbahn auf knapp 2000 Meter, erwartete uns das Tuxer-Joch-Haus auf 2300 m. Der Aufstieg war wieder von heftigen Böen begleitet, teilweise war die Luft erfüllt von feinen Staub. Der Blick auf die andere Seite Richtung Gletscher zeigte uns immer wieder, dass die Umplanung richtig war.

Auf der überdachten Terrasse der Hütte kam man sich vor wie in einem Gewächshaus, außerhalb war wieder einmal der Test unserer Wanderkleidung angesagt. Vor uns lag das Weitental, welches uns hinab führte Richtung Hintertux. Dort oben leben viele Murmeltiere, die uns recht zahlreich und neugierig beobachteten. Das beruhte aber auch auf Gegenseitigkeit. Wir entdeckten zwei Gemsen, die am Bergkamm futterten. Eindrucksvoll waren auch die beiden Wasserfälle am Weg. Nach einer kurzen Mittagsrast stand der letzte Abschnitt nach Hintertux bevor, der uns durch einen Wald hinunter über Stock und Stein führte.

Bis zum nächsten Bus war noch etwas Zeit, deswegen genehmigten wir uns in einem nahegelegenen Hotel noch Cappuccino und Apfelstrudel nach Hintertuxer Art.

In Finkenberg an der Teufelsbrücke verließen wir den Bus wieder, um den letzten Weg entlang des Tuxer Baches zum Hotel zu Fuß zurückzulegen. Wir staunten über eindrucksvolle Blicke hinunter in die ca. 70 Meter tiefe Klamm, wo sich der Bach durch enge Felsritzen hindurchquälte. Unsere Gruppe war sehr angetan von diesem Tagesabschluss. Wir freuten uns alle auf den gemütlichen Grillabend mit leckeren Zutaten im Bienenhäusle unterhalb der Ahornbahn. Auch unsere Vegetarier kamen voll auf ihre Kosten.

Am Donnerstag begrüsste uns das Zillertal mit einem blauen Himmel. Es versprach sehr warm zu werden, aber der starke Föhnwind sorgte dauerhaft für Erfrischung. Die Gerlossteinwand, im Wanderführer als der Bulle von Hainzenberg beschrieben, erwartete uns.

Der Bus erwartete uns in Mayrhofen beim Postamt mit Ziel Königsleiten. Der Bus war sehr voll und ähnelte eher einer Sauna. Irgendwie hatte der Busfahrer die Klimaanlage falsch eingestellt. Nach einer guten halben Stunde erreichten wir in Hainzenberg die Gerlossteinbahn, die uns zügig auf 1600 Meter hoch transportierte. Wir merkten schnell, dass dieser mächtige Felsklotz ein begehrtes Wanderziel ist. Neben den vielen Wanderern begleitete uns aber auch heute der kräftige Wind, der den einen oder anderen manchmal aus der Bahn warf.

Ein steiler und kräftezehrender Anstieg führte uns die 600 Meter hinauf auf den Gipfel der Wand. Manch einer musste dabei auch kleine Erholungspausen einlegen, letztendlich aber waren alle froh und zufrieden, das Gipfelkreuz erreicht zu haben.

Von dort oben hatten wir einen unfassbaren Rundumblick. Von Zell am Ziller mit seiner Ski-Arena , über den Gletscher der Wildgerlosspitze und dem Olperer auf der anderen Seite. Hinter dem Penken konnte man den Rastkogel entdecken. Die große Wiese auf dem Rücken der Steinwand lud zu einer längeren Pause ein.

Über große Flächen von Alpenrosen führte der Weg hinunter zum Heimjöchl und weiter zur Bergstation. Hier ließ sich nur erahnen, wie es wohl zur Blütezeit aussehen könnte. Linker Hand baute sich die Gerlossteinwand mächtig über uns auf und alle waren stolz, dort oben auf dem Gipfel gewesen zu sein.

Kurz vor dem Ziel begann es nun zu regnen. Wir erreichten aber weitgehend trocken die Bahn. Unten in Hainzenberg überbrückten wir im Dörflwirt die Wartezeit auf den Bus.

 

Maresi konnte uns zu einer kleinen Gymnastikrunde motivieren. Die Dehn- und Auflockerungsübungen taten uns allen sehr gut. Die Rückfahrt war sehr abwechslungsreich, da wir neben dem Bus auch noch die Zillertalbahn benutzen konnten.

Das Abendessen gab es diesmal etwas früher, weil wir am Abend noch einen Zillertaler Abend im Brückenstadl mit den Zillertaler Mander besuchen wollten. Das Hotel hatte die Plätze dankenswerterweise reserviert. Es war eine unterhaltsamer Abend und ein guter Schluss der Wandertage.

 

Am Freitagmorgen hingen die Wolken tief im Zillertal, teilweise regnete es. Deswegen mussten wir leider auf die letzte Wanderung verzichten und traten schneller als geplant die Heimreise an.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert vom diesjährigen Wanderziel und brachten den Wunsch zum Ausdruck, möglichst bald mal wieder das Zillertal zu besuchen. Hier gibt es noch viele lohnenswerte Ziele. Gerne würden wir auch wieder in das Hotel Stoanerhof zurückkehren. Martina und ihre Mannschaft betreuten uns in diesen Tag hervorragend. Die Verpflegung wurde nur positiv bewertet, die Zimmer waren gut und sauber, die Lage perfekt und das Preis-Leistungsverhältnis stimmte einfach.

Ein herzliches Dankeschön wurde auch an die Organisatoren Jochen, Dieter und Manfred für die gute Vorbereitung und Durchführung dieser dritten Mehrtageswanderung ausgesprochen. Alle freuen sich schon auf die nächsten Wanderveranstaltungen.